Montag, 7. Dezember 2009

Ironie eines Vormittags

Heute habe ich sämtlichen Unterricht nach der Klausur in "Biblische Theologie" geschwänzt um dem Klinikum Marburg einen Besuch abzustatten. Natürlich macht man sowas nicht ohne Grund, also hab ich mir vor gut 5 Monaten das Schlüsselbein gebrochen. Damals hab ich dann einen Draht in den Knochen bekommen, damit des alles wieder gut zusammenwachsen kann. Hört sich brutaler an als es aussieht. Nunja nachdem die Folge-OP zum Entfernen des Drahtes mitte September schon einmal verschoben wurde, stand auch heute der Termin zuerst in der Schwebe. Ich bin irgendwie überrascht, wie weit die Meinungen von Fachpersonal eines Fachbereiches auseinander gehen können. Aber das soll nicht Thema sein. Schließlich war ich ja heute dort oben, auf den Lahnbergen.
Ich muss sagen ich liebe die Besuche in diesem Zentrum für Gesundheit immer wieder. Zuerst war meine OP ganz plötzlich aus dem Plan gelöscht, naja ist ja jetzt nisch so tragisch. Dann war ich halt beim Narkosearzt (ich lass das Fachwort an dieser Stelle aufgrund der Rechtschreibung einfach mal bleiben) und anschließend zum Röntgen.
Dabei ist mir aufgefallen, wie viel Zeit man doch im Leben verplempert in dem man auf etwas wartet. Warten bis der Arzt kommt, warten bis man fotographiert wird und wieder warten auf den Arzt. Ich habe tatsächlich über 50 Seiten alleine in der Wartezeit, die ich zugegebener Maßen auch nicht optimal efektiv genutzt habe, von Duffield und Van Cleave's "Grundlagen pfingstlicher Theologie" gelesen.
Lange Rede kurzer Sinn, alles ok, der Oberarzt hat auch "Ja" gesagt und nachdem die Verwirrung über die Art der OP (einmal Ambulant zu Stationär und wieder zurück) sich auch gelegt hatte konnte ich meine "Akte" auf der zuständigen Station abgeben. Da ich sozusagen kurzentschlossen jetzt doch an diesem Tag und auchnoch ambulant operiert werde, muss ich, zu meinem Bedauern in einem normalen Behandlungszimmer meine "Aufwachzeit" genießen. Verärgert war ich dann, dass ich keinen Fernsehr im Zimmer habe, aber "die gibts nur in den Kinderzimmern" (so die Stationsschwester).
Zuerst stellt sich mir die Frage, warum dürfen Kinder nen Fernsehr zum Aufwachen haben und Erwachsene nicht?
Warum brauchen Kinder die grade opperiert wurden überhaupt nen Fernsehr? Und schon sind wir wieder beim Babysitter Nummero Uno.
Wenn ich ein Kind wäre, würde ich ein bekanntes Gesicht (oder zumindest ein unbekanntes aber freundliches Gesicht) im Raum haben wollen. Jemand der mich fragt wies mir geht, der sich um mich sorgt, jemand der mir zumindest den Anschein vermittelt, dass ich geborgen wäre. Ein Grund warum ich froh bin, dass meine Verlobte da nicht da ist. Die hat mich letztes mal ausgelacht *grummel* Aber zurück zum Thema, Medien Stück für Stück die Kinderbetreuung übernehmen.
Eine leidige Diskussion aber sie begegnet uns halt doch überall, sogar nach einer OP.

euer Brother

2 Kommentare:

  1. Das Fremdwort für Narkose heißt Anästhesie. Siehe auch Wikipedia. Aber Vorsicht! Wikipedia ist böse.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Anästhesie

    Spruch: Sie mit Ihren Fremdwörtern können mich nicht imprägnieren.

    :-) Grüße

    PS: Ach ja, der Narkosearzt ist demnach der Anästhesist. Kommt aus dem Griechischen. Hör dir dazu mal Erwin Pelzig an: P.I.S.A. - Griechisch
    http://tr.im/H18m

    AntwortenLöschen
  2. solang du wieder gesund bist is ja gut.
    das mit dem fernseher is echt bescheuert aber manche menschen sind leider der meinung dass erst recht kinder daran gewöhnt werden müssten. ich glaub das einzige was man dagegen machen kann is sich keinen fernseher mehr zulegen sondern lieber ein gutes buch lesen;)

    AntwortenLöschen