Seit
08.05.2015 befinden sich die Mitarbeiter des Sozial- und
Erziehungsdienstes im Erzwingungsstreik um ihre Forderungen gegenüber
den Vertretern der kommunalen Arbeitgeber durch zu setzen. Bisher gab
es einen einzigen Vorschlag der Arbeitgeber (eine Lohnerhöhung von
unter 40€ für einige wenige Erzieher und Kinderpfleger).
Es
geht in diesem Streik nicht nur um die immer wieder genannten
Erzieher und Kinderpfleger, sondern auch um SozialpädagogInnen,
HeilerziehungspflegerInnen, KindheitspädagogInnen, etc. Es geht um
ein breites Spektrum an Berufsgruppen, die nach einem veralteten
Modell bezahlt werden. So ist es sehr erstaunlich, dass die
Berufsgruppe der studierten Kindheitspädagogen nicht im Tarifvertrag
des öffentlichen Dienstes berücksichtigt wird. Nicht Erzieher und
Kinderpfleger im Gruppendienst sind der Fokus, sondern auch
Kitaleitungen, StreetworkerInnen, Beschäftigte, die mit Menschen mit
Behinderung arbeiten, Sozialarbeiter und Mitarbeiter verschiedener
Fachstellen.
Der
VKA (Verband kommunaler Arbeitgeber) hat für sich beschlossen, nicht
vor der Jahreshauptversammlung am 28.05. in Frankfurt über die
Forderungen zu diskutieren. Somit wird die Gesprächsbereitschaft von
Verdi vollkommen abgeblockt und ignoriert. Der VKA nimmt damit
die extreme Mehrbelastung aller betroffenen (auch der mehreren
hunderttausend Kitaeltern) in Kauf. Außerdem hoffen sie mit dieser
Strategie den Unmut der Eltern gegen die ErzieherInnen zu schüren.
Die Hoffnung der VKA liegt darin, dass betroffene Ihre Wut gegen die
ErzieherInnen lenken und diese damit zum einknicken „zwingen“.
Dann würde sich nichts ändern!
Ein
häufig genanntes Argument gegen eine bessere Bezahlung sagt, dass
ErzieherInnen und KinderpflegerInnen keine Ausbildung mit
akademischen Abschluss sind.
Ein/e
ErzieherIn ist nicht studiert, SozialpädagogInnen und
KindheitspädagogInnen zum Beispiel schon.
Die
ErzieherInnenausbildung erfolgt in den meisten Bundesländern in 4
Jahren, in Bayern sogar 5 Jahren. Die
meisten Handwerksberufe haben eine 3 jährige, maximal 3,5 jährige
Ausbildung.
Wichtig
dabei: Die
meisten Azubis im Handwerk bekommen in Ihrer Ausbildung mehr Geld als
ein/e ErzieherIn im letzten, praktischen Ausbildungsjahr
(Anerkennungsjahr). Ein/e ErzieherIn muss meistens sogar mindestens 2
Jahre von BaFöG leben und deshalb mit Schulden ins Berufsleben
starten.
Die Ausbildungsstätten werden bewusst Fachschulen und Fachakademien genannt. Die Bezeichnung für eine/n ErzieherIn in der Ausbildung ist nicht BerufsschülerIn sondern Studierende/r. Mit dem Abschluss der ErzieherInnenausbildung erlangt man die fachgebundene Hochschulreife, quasi automatisch. Wenn man noch Mathematik als Zusatzfach belegt bekommt man sogar die allgemeine Fachhochschulreife. Im Handwerk muss man dafür extra die BOS besuchen.
Die Ausbildungsstätten werden bewusst Fachschulen und Fachakademien genannt. Die Bezeichnung für eine/n ErzieherIn in der Ausbildung ist nicht BerufsschülerIn sondern Studierende/r. Mit dem Abschluss der ErzieherInnenausbildung erlangt man die fachgebundene Hochschulreife, quasi automatisch. Wenn man noch Mathematik als Zusatzfach belegt bekommt man sogar die allgemeine Fachhochschulreife. Im Handwerk muss man dafür extra die BOS besuchen.
Ein
anderes Argument gegen eine bessere Bezahlung besagt, dass die
Kommunen kein Geld dafür haben. Das mag stimmen. Doch von Vertretern
aus der Politik sind während des Streiks viele Vorschläge gemacht
worden, wie diese finanzielle Mehrbelastung der Kommunen aufgefangen
werden kann. So zum Beispiel Dr. Anton Hofreiter von den Grünen und
Nicole Gholke von den Linken bei ihren Besuchen zur
Streikunterstützung in München. Die finanzielle Entlastung der
Kommunen kann nicht die Aufgabe der Beschäftigen im Sozial- und
Erziehungsdienst sein. Das kann nur die Politik lösen.
Die
Kernfrage für die Arbeit mit Kindern bleibt: Wieviel sind uns unsere
Kinder wert?
… in
Deutschland, was von unseren Politikern immer wieder als
Bildungsstandort bezeichnet wird.
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